AEWO - Alles ein wenig ordentlich
11. November 2019, 17:22

Backfisch, Burger, Bananen – B-Diät bezaubert Bauch

Der ganze B-Einkauf auf einem Blick
Der ganze B-Einkauf auf einem Blick

Benötigt besonderen Blickpunkt

Vor einiger Zeit überlegte ich ein wenig, ob ich mir einen kleinen Spleen zulegen könnte. Dabei fiel mir die Möglichkeit ein, mich nur noch von Dingen zu ernähren, die mit B beginnen. Als ich darüber nachdachte, fiel mir Einiges dazu ein und ich sah auch, dass damit eine ausgewogene und aber auch leckere Ernährung möglich wäre. Auch Bier wäre mit dabei.

Als Zwischenmahlzeit Bananen mit Blaubeeren
Als Zwischenmahlzeit Bananen mit Blaubeeren

Letztlich war mir das dann aber doch alles zu aufwändig und limitierend und die Idee wanderte ins Hinterstübchen. Als ich Berenike eines Tages davon erzählte, brachte sie den Gedanken ins Spiel, dass man das Ganze ja nicht gleich als Diät aufziehen muss und es auch reicht, es mal einen Tag oder ein Wochenende durchzuziehen.
Das hörte sich dann spassig an und somit war es beschlossene Sache, einen ganzen B-Tag einzulegen.

Beimengen B-loser Bekömmlichkeiten

Bei solch einem Vorhaben stellt sich zunächst die Frage, wie genau man die Auswahl definiert. Da es eher ein Spass-Projekt ist, um einmal etwas auszuprobieren, muss man nicht päpstlicher als der Papst sein. So würde ich sagen, bei Gewürzen zum Kochen oder medizinisch nötigen Dingen muss man nicht auf das B beharren.

Bei allgemeinen Vorsilben wie „Bio“ oder „Bunt“ wäre es mir aber zu sehr verwässert, ebenso bei den sächsischen Varianten (Bemme, Bommes, Babbriga) oder bei fremdsprachigen Übersetzungen. Damit nimmt man sich den Spass. Beim Kaffee hatte ich überlegt, kam aber letztlich nur auf „Blümchenkaffee“. Da er mir dann aber zu dünn gewesen wäre gemäß Definition und ich auch keine Milch hätte verwenden können, verzichtete ich den einen Tag mal darauf.

Eigen-/Markennamen mit B fand ich dann aber wieder OK. Bei manchen notwendigen Dingen wie Wasser mag das auch nötig sein. Dort kauften wir z.b. eine Flasche Bad Liebenwerda Wasser. Und definierten uns zusätzlich, dass wenn wir Tee mit B mit Leitungswasser strecken, das immer noch gilt.

Der ganze B-Einkauf auf einem Blick
Der ganze B-Einkauf auf einem Blick

Der Einkauf machte sehr viel Spass. Natürlich hatten wir schon vorher die Mahlzeiten grob geplant, damit wir einen Einkaufszettel machen konnten. Aber zusätzlich war es auch interessant, einmal mit anderen Augen durch die Supermarktgänge zu schlendern und zu schauen, was es alles Interessantes mit B geben könnte. So landete auch noch einiges im Wagen für später mal und dadurch summierte es sich an der Kasse plötzlich auf 50 Euro. Aber wie geschrieben, das war dann nicht nur Nahrung für einen Tag und ja auch nicht nur für eine Person.

Backe backe Brötchen

Das Frühstück gestaltete sich sehr leicht, denn der Buchstabe B ist wie gemacht für ein süßes Frühstück, wie ich es mag. Wenn wir schon dabei sind, können wir die Brötchen auch gleich im Backofen aufbacken.

Brötchen, Butter, Bierschinken - alles da für ein schönes Frühstück
Brötchen, Butter, Bierschinken – alles da für ein schönes Frühstück

Letztlich gab es mit Wurst (Bierschinken) und Käse (Burlander) sogar etwas Herzhaftes. Für mich persönlich war das Süße das Beste. Das Brötchen mit der Butter beschmierte dann Blaubeermarmelade, Belmandel (Eigenname, Nutellaersatz auf Mandelbasis) und Blütentracht (scheinbar auch Eigenname eines Honigs). Beautiful.

Buon appetito Backfisch

Für das Mittagessen war Backfisch vorgesehen. Dieser wurde in so bezeichnetem Bratöl gebraten und angerichtet mit Blumenkohl, Basmatireis und Bechamelsoße. Hier gibt es eigentlich keine besonderen Handlungsanweisungen zu beschreiben, weil das „Rezept“ ja sehr simpel ist. Blumenkohl schneiden (wir machten den mit dem Dampfgarer), Reis ins Wasser und die Bechamelsoße mit Mehl und Milch und Gewürzen immer dicker werden lassen.
Dies mundete ganz vorzüglich. Dazu gab es einen Brennnesseltee.

Backfisch mit Blumenkohl, Basmatireis und Bechamelsoße
Backfisch mit Blumenkohl, Basmatireis und Bechamelsoße

Am Nachmittag gab es neben dem schon erwähntem obstlichen Snack noch je eine Bionade für uns und für mich ein Benedektiner Weissbier naturtrüb.

Burger bringt berauschenden Biss

Für den Abend fühlte sich ein Burger perfekt an. Wir hatten auch hier kein wirkliches Rezept, nur den Gedanken, eine Bulette zu machen und diese mit B-Zutaten in ein Burgerbrötchen zu packen. An Zutaten erwählten wir hier Blattsalat, Brühgurken, Barbequesoße und den Burlander Käse. Ich selbst garnierte noch mit ein paar übrigen Blaubeeren meine zwei Burger.

Besondere Burger zum Abschluss des Schlemmens
Besondere Burger zum Abschluss des Schlemmens

Bei den Buletten kam eingangs erwähnte selbstdefinierte Regelerweichung zum Einsatz: hier zählte das Wort „Buletten“ und die Zutaten darin durften auch b-los sein. 250g Hack, vermischt mit einer Schalotte, einem Ei, einem Teelöffel Senf, Pfeffer und Salz und einem halben zerbröseltem Filinchen ergab einen perfekten Fleischteig für die Buletten, auch wenn sie in der Menge für die Burger etwas zu klein schienen, vermutlich würde das so eher für 3 Burger gut sein.

Letztlich schmeckten die dafür, dass wir ohne Rezept und ohne große Burgererfahrung sie machten, überraschend gut. Kürzlich waren wir bei Peter Pane, besser sind die Burger dort auch nicht. Oder hier spielt rein, dass Selbstgemachtes von Natur aus besser schmeckt.

Beschäftigt bis betagter Bettgehzeit

Bisweilen gab es auch Zeit zwischen den Mahlzeiten. Auch das könnte man mit etwas Fantasie ins Konzept einbeziehen. Wir haben es eher zufällig gemacht, aber wenn man darauf achtet, ist da auch viel mit B dabei.

Es startet im Bett, danach beim Zähneputzen bummeln. Nach dem Frühstück Bewässerung in der Badewanne. Berenike musste am Vormittag leider arbeiten als Unterbrechung, aber als ich sie abholte gab es noch einen schönen Brombeer-Himbeer-Tee und für sie einen Blutorangen-Jogurt und für mich einen Banenenjogurt.

Nachmittags besah ich nebenbei mit die Bundesliga. Bremen spielte an dem Tag nicht, also musste ich Berlin bejubeln (ich wählte hier lieber Union). Auch ein Brettspiel stand auf dem Plan. Es hieß Uluru. Das hatte ich mir schon vor längerer Zeit einmal gekauft, hatte aber nie jemandem, mit dem ich es ausprobieren konnte. Jetzt klappte es, und das Spiel ist echt zu empfehlen. Schön was Logisches für die grauen Zellen und sehr kurzweilig und flexibel.

Und zwischendurch lief auch immer wieder Musik mit B. Das kann man auch gut als Nebenprojekt zur Diät machen, denn auch das Zusammenstellen einer B-Musik-Liste kann spannend sein und man entdeckt viel Altes und Neues dabei.

Bis bald?

Die Idee zum B-Essen-Tag entpuppte sich als eine sehr Schöne. Es war eine Abwechslung, regte sehr die Fantasie an, machte Spass und vor allem: es schmeckte sehr gut.

Damals war ein Hintergedanke, dass man durch diese Art Essensauswahl sich etwas mit dem Thema beschäftigt, bewußter isst, mehr Nahrung kennenlernt und damit vielleicht auch neue Favoriten findet und sich ausgewogener ernährt. Nach diesem 1-Tages-Experiment kann ich mir vorstellen, dass dieser Hintergedanke wahr ist.

Sicherlich wird es nochmals mit einem anderen Buchstaben ausprobiert. Ideen haben wir schon genug. Eigentlich würde es nur mit X oder Y schwierig. Aber das kann man sich ja als Endgegner aufheben. Oder als wirkliche Diät, wenn man in ferner Zukunft wirklich einmal abnehmen möchte.